Potenzierte Hilflosigkeit – Part III

Die Odyssey nimmt kein Ende – zum Leidwesen aller. Die Klagen der Lehrer über die Klasse werden immer häufiger und der Klassenlehrer hat seine Kur (mal wieder) um eine Woche verlängert. Es ist echt zum Haareraufen. Seit Ostern macht er das nun schon, jetzt ist schon fast wieder Pfingsten… Dabei bräuchte seine Klasse echt mal wieder den Halt durch den Klassenlehrer. Die Stellvertreterin kümmert sich ja auch nicht wirklich um das Problem, was vor allem auch an der Teilzeitarbeit und der geringen Anwesenheit liegt.

Heute wurde es mir dann zu viel, sodass ich mich  mal zu dem Problem vor der Klasse äußerte.
Alles fing heute ruhig an – wir schrieben einen Vokabeltest, weil wir die Vokabeln die letzte Woche auch hoch und runter geübt haben und sie eigentlich sitzen müssten. Netterweise sammelte ich auch nur ein paar Tests ein – freiwillig wollte jedoch keiner abgeben.
Anschließend hatte ich mir eine nette Hörübung ausgesucht. Da morgen Feiertag ist, wollte ich die Stunde etwas auflockern. Und was passiert? Die Schüler waren heute unruhig ohne Ende. Die üblichen Verdächtigen haben wieder nur gestritten und gezankt und somit Unruhe in die gesamte Klasse gebracht. Selbst die vielen Ermahnungen und das Lauter-Werden halfen nichts. Letztes Mittel: Ich drohe den Schülern an, alle Tests einzusammeln, wenn es so weitergeht. Nach 3 Verwarnungen bzw. gelben Karten musste ich das dann leider auch in die Tat umsetzen, was mir sehr leid tat. Der Test war anscheinend ziemlich schwierig für die Schüler, obwohl wir letzte Woche so viel darüber gesprochen hatten und es auch Hausaufgabe war, die Vokabeln zu lernen.

Da es sich nicht gelohnt hätte, noch eine neue Übung anzufangen – erst recht nicht bei der Unruhe – nutzte ich die letzten 7-10 Minuten für eine „Standpauke“. Dabei sprach ich auch einige Schüler direkt an, z.B. T. wegen des Bauch-Pieksens. Ich sagte ihm direkt, dass er sich nicht wundern müsse, dass sich seine Mitschüler wehren, wenn er vermehrt in den Bauch piekst und weiß, dass diese das nicht wollen. Spätestens nach der 1. Eskalation hätte es klar sein müssen. Ich sprach aber auch die anderen Schüler an, dass so eine Reaktion ebenso unangebracht ist wie T.s Verhalten.
Es war mucksmäuschenstill während ich diese Worte alle aussprach – und die Schüler schauten wahrlich betroffen. Ich erzählte ihnen auch, dass ich weiß, dass es nicht nur in Englisch solche Probleme gibt, sondern sich das durch alle Fächer durchzieht und es so einfach nicht weitergehen könne. Aufgabe für die Schüler: morgen mal in Ruhe darüber nachdenken und ihr Verhalten reflektieren.

Bedröppelt verließen alle den Raum, auch die Lehrkraft. Eine Schülerin sprach mich noch an und fragte ängstlich, ob ich alle Tests bewerten werde. Tja, das weiß ich selbst nicht. Was würdet ihr in der Situation tun?

And the winner is…

Bis gestern konntet ihr im Rahmen der Aktion „Blogger schenken Lesefreude“ an der Verlosung des Buches „Lehrer – Traumberuf oder Horrojob?“ von Ulbricht teilnehmen. Es ist einfach der Wahnsinn, wie viele von euch teilgenommen haben. Umso trauriger ist es, dass nur einer von euch gewinnen konnte, aber so sind leider die Spielregeln. Ich lege trotzdem allen ans Herz, sich das Buch mal auszuleihen oder zu kaufen, da es wirklich lesenswert ist.

So, nun möchte ich es aber nicht länger spannend machen, denn soeben habe ich den glücklichen Gewinner ausgelost.
And the winner is… Erin!
Ich gratuliere dir ganz herzlich und hoffe, dass du den Gewinn mit deiner Lehrerfamilie teilen und diskutieren kannst. 🙂 Vielleicht kannst du mir auch mal eine Rückmeldung zu dem Buch geben. Ich werde dich auch noch wegen deiner Adresse persönlich kontaktieren.

Ich danke noch einmal allen für die Teilnahme! Die Aktion war wirklich toll und wenn es sie nächstes Jahr wieder geben sollte, bin ich auf jeden Fall dabei.
Ihr dürft auch gern mal öfter auf dem Blog vorbeischauen und ihn weiterempfehlen. 😉

In diesem Sinne: Frohes Lesen! 🙂

Potenzierte Hilflosigkeit – Part II

Ich wünschte, ich könnte euch heute Besseres darüber berichten, wie der Fall vom Freitag mit dem weinenden Schüler (T.)ausgegangen ist. Leider ist „der Fall“ noch lange nicht abgeschlossen…

Meine Mentorin hatte am Montag wie versprochen mit der Klasse gesprochen. Zusätzlich sollten die 3 beteiligten Schüler (T., F. und R.) aufschreiben, was aus ihrer Sicht passiert war. Damit sollten sie einerseits ihr Verhalten in der Situation reflektieren, andererseits hilft es uns auch, uns ein objektiveres Bild zu machen. Das haben sie alle 3 auch gemacht und abgegeben – die Versionen gleichen sich relativ. Dabei ist T. aber auch ein Stück weit selbst Schuld, dass F. ihn gehauen hat, da er angefangen hatte, F. in den Bauch zu pieken. Was davor passiert war, ist unklar, da sich die Schüler widersprechen.

Was haben das Gespräch und diese Maßnahme genützt? Nichts!
Gestern ging es weiter. T. und F. sitzen im Englischunterricht hintereinander, was eigentlich kein Problem darstellen sollte, wenn die Schüler nach vorn blicken. Das machen sie aber natürlich nicht die ganze Zeit. Gestern drehte sich also F. leicht um und T. schrie gleich (im Unterricht!): „Ey, was guckst du denn so blöd, du A****loch?“
Ich habe natürlich sofort interveniert, aber auch gleichzeitig mitbekommen, dass T. keinesfalls Opfer ist, sondern auch selbst an den Situationen Schuld ist.
Heute hat sich das in der vollen Blüte gezeigt. Zufällig hatte meine Deutschmentorin heute früh in der Klasse Vertretung und berichtete mir gleich in der Pause vom Geschehen. Ein anderer Klassenkamerad (M.) wurde heute von T. in der Pause (aus Spaß?) permanent in den Bauch gepiekt. Dabei könnte man meinen, dass T. aus der Situation von Freitag gelernt hat und weiß, dass sich das seine Mitschüler nicht gefallen lassen… (Und mir erschließt sich auch nicht, was man davon hat.) Zumindest hat sich M. nach mehreren verbalen Reaktionen dann auch körperlich zur Wehr gesetzt, indem er T. wegschubste. Dieser knallte unglücklicherweise mit dem Kopf gegen den Türrahmen und bekam eine dicke Beule. Im Laufe des Tages ging er wegen Kopfschmerzen und Übelkeit auch nach Hause, weswegen ich ihn nicht antraf.

Auch die Mutter wurde heute darüber in Kenntnis gesetzt. Sie kam sofort in die Schule, wo sie zufällig auf meine Englischmentorin traf. Es sollte sowieso zeitnah ein Gespräch mit der Mutter erfolgen, da in der Klassenkonferenz beschlossen wurde, dass T. doch freiwillig wiederholen soll (er hat nicht nur äußerst schlechte Noten, sondern ist er auch geistig und sozial hinter seinen Mitschülern hinterher – er ist einfach noch viel kindlicher; außerdem hat er Freunde in den 6. Klassen). Dieses Gespräch fand dann spontan heute (leider ohne mich, aber mit dem Schulleiter) statt. Die Mutter reagierte wohl relativ gelassen, doch hatte sie ein großes Bedenken: Was passiert, wenn es meinem Kind in der neuen Klasse genauso ergeht, wenn es wieder gemobbt wird?
Darüber können wir natürlich nichts sagen, weil wir davon auch gar nicht ausgehen wollen, aber beruhigen ließ sie sich auch nicht. Ich finde, dass das auch eine Menge über T. aussagt, oder?

Tja, und was ziehe ich daraus für meinen Unterricht? Ich werde auf jeden Fall T. und F. nicht mehr hintereinander sitzen lassen, sondern T. wegsetzen, sobald er wieder da ist. Und ich werde weiterhin gruppenbildende Maßnahmen ergreifen. Am meisten hoffe ich aber, dass der Klassenlehrer endlich wieder aus seinem monatelangen Krankenstatus wiederkommt und noch weitere Gespräche führt – der hat nämlich einen großen Einfluss auf die Klasse und eine sehr gute Beziehung zu ihr. Nächste Woche soll es wohl endlich so weit sein!

To be continued…

Es ist so weit: Blogger schenken Lesefreude!

Heute ist es so weit. Ein für mich persönlich ganz besonderer Tag ist angebrochen: der Welttag des Buches.
Um diesen Tag zu zelebrieren, wurde eine tolle Aktion ins Leben gerufen: Blogger schenken Lesefreude (von mir auch liebevoll „Blogger schenken Lesefreunde“ genannt, weil Bücher für mich auch so etwas wie Freunde sind und ich sie hüte wie meinen eigenen Augapfel 😉 ).
Und darum geht es: Insgesamt 1008 (!) Blogger haben sich gefunden und werden am Welttag des Buches ein Buch verschenken. Die Aktion läuft aber nicht nur heute, sondern mehrere Tage. Die Verlosung des Buches findet am 30.04. statt – verlost wird unter allen Kommentaren zu diesem Beitrag.

Ihr fragt euch bestimmt, welches Buch ich verschenken werde. In der Tat ist es mir nicht leicht gefallen, mich zu entscheiden. 1. kann ich mich nur schwer von meinen Schätzen trennen und 2. wollte ich dennoch ein ansprechendes und zum Blog passendes Buch verlosen.
Mit einem tränenden und einem lachenden Auge entschied ich mich letztlich für Arne Ulbrichts „Lehrer – Traumberuf oder Horrorjob?“.
http://www.v-r.de/de/title-0-0/lehrer_traumberuf_oder_horrorjob-1008637/

In witzigen Anekdoten und kleinen Episoden erzählt er von seinem persönlichen Werdegang zum Lehrer – angefangen beim Studium über das Referendariat bis hin zum richtigen Lehrerleben, in dem er auch heute noch tätig ist. Dabei geht er nicht ganz unkritisch mit den politischen Verhältnissen um – Föderalismus, Beamtentum, Schulsystem – alles wird von ihm auf charmante und lustige Art und Weise angeprangert. Viele wahre Worte sprechen aus ihm, doch manches sehe ich auch kritisch.
Das Buch regt sehr gut zum Nachdenken an, auch wenn der Schreibstil am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist. Dennoch möchte ich euch diesen Leckerbissen nicht verwehren und hoffe auf einen neuen Besitzer, der es zu schätzen weiß.

Wenn ihr also teilnehmen wollt, kommentiert einfach diesen Beitrag – mehr ist nicht zu tun. Am Ende werde ich auslosen, wer dieses Buch sein neues Eigen nennen darf.

Hier ist auch noch eine Liste von den 1007 anderen Blogs, die an der Aktion teilnehmen:
https://docs.google.com/spreadsheet/ccc?key=0AnA2W4CA8DeqdGl2enc2TjJMaGpMUHQwUHB4ZDNxTHc#gid=0
Schaut mal vorbei, es lohnt sich! 🙂

Potenzierte Hilflosigkeit

Ich habe mich selten so hilflos wie am Freitag gefühlt. Ich musste das ganze Wochenende immer mal wieder über die Situation nachdenken und hoffe inständig, dass meine Mentorin heute noch mehr über die Situation in Erfahrung bringen konnte.

Freitag war der letzte Schultag unserer 12. Klassen und alles lief ganz normal – so normal, wie es an solchen Tagen eben läuft. Der Deutschraum war mit Bildzeitschriften tapeziert, auch der Boden wurde nicht zu knapp damit versehrt. An Unterricht ist wegen der hohen Lautstärke und der häufigen Störungen von Bonbonwerfern und Haar-Besprühern auch nicht zu denken – abgesehen von dem Zeitungsknistern, das mich fast verrückt gemacht hatte. Man durfte sich kein Stück bewegen oder musste mit den Geräuschen leben. Und das stellt euch jetzt mit 30 Personen in einem Raum vor. Angenehm ist etwas Anderes. 😉

Aber zurück zum Thema: Pünktlich im 9 Uhr gab es ein Buffett für die Lehrer, wo ich mit einer Kollegin über ihre am Freitag anstehende Prüfung und Gott und die Welt unterhielt. Danach schauten wir uns noch den Geschichtsraum an, in dem die Berliner Mauer künstlerisch wiedererrichtet wurde. Um 10 Uhr sollten wir dann in die Turnhalle, um uns das Programm anzusehen.
Während wir uns über die Mauer amüsierten, stürmte plötzlich ein 12.-Klässler in den Geschichtsraum:
„Was sollen wir machen, wenn sich ein Schüler wehrt, mit in die Turnhalle zu kommen?“
Wir schauten uns entgeistert an. „Welche Klasse ist das denn?“
Noch entgeisterter schaute ich, als ich erfuhr, dass es meine Englischklasse ist. Oh nein, was mag da nur passiert sein? Hektisch stürmte ich in den Raum gegenüber und erblickte ganz hinten im Raum ein kleines Häufchen Elend, das erbitterlich weinte und schluchzte. Als ich es anfasste, war es ganz heiß und verschwitzt vom Weinen.
„Was ist denn passiert?“ Keine Antwort.
„Hat dich jemand gehauen oder beleidigt?“ Keine Antwort.
„Beruhige dich doch und erzähl mir, was passiert ist!“ Keine Reaktion.
„Komm doch mit in die Turnhalle und lenk dich dort ab – das wird bestimmt lustig.“ Keine Reaktion.
„Wir können dich hier nicht allein im Raum lassen… Oder sollen wir dich einschließen?“ Keine Reaktion.
Egal, was ich versuchte, der kleine Bursche wollte nicht mit mir reden und er bewegte sich auch kein Stück weg. Ich war wirklich verzweifelt. Er weinte sich die Seele aus dem Leib und reagierte auf nichts. Er ließ sich auch gar nicht beruhigen. So hilflos habe ich mich noch nie gefühlt.
„Komm, Zappelbein, wir lassen ihn allein. Wenn er sich langweilt, kommt er schon von selbst nach.“, sagte ein Kollege zu mir.
Da ich eh nichts ausrichten konnte, ließ ich ihn dort allein sitzen und hoffte, dass er sich wirklich beruhigt und später nachkommt.

In der Turnhalle angekommen, suchte ich sofort seine Klassenkameraden auf und befragte eine sehr neutrale Schülerin und den vermuteten „Übeltäter“ zu den Geschehnissen. Und natürlich war mein Gespür richtig: Die Klasse hatte ihn gemobbt und mit Papier/ Pappe beworfen und darin eingewickelt und der von mir vermutete „Übeltäter“ hatte den Schüler auch gehauen – nachdem er selbst in den Bauch gehauen wurde. Wie alles anfing und warum er überhaupt so von den Schülern attackiert wurde, konnte mir keiner sagen…
Leider kam der Schüler auch nicht nach. 45 Minuten später war das Programm vorbei und ich ging wieder in den Raum, in dem wir den Schüler zurückgelassen hatten. Er saß noch immer unverändert in der Ecke und noch immer schien er keine Worte gefunden zu haben. Sein Kopf lag noch immer in den verschränkten Armen versteckt und auf meine Fragen ging er nicht ein. Ich bot ihm an, dass er jederzeit zu mir kommen könne, wenn er reden möchte und ließ ihn dann allein. Auf meinen hilflosen und verzweifelten Blick reagierend beruhigten mich meine Kollegen, dass man in so einer Situation nichts machen kann und ich schon das Bestmögliche getan hätte. Nun müsse man abwarten bzw. er die Dinge selbst mit der Klasse klären. Tja, und so unzufrieden startete ich in das Wochenende.
Nichtsdestotrotz bat ich meine Mentorin, das heute nochmal in der Klasse anzusprechen. Ich bin gespannt, was da los war und ob sie noch etwas herausgefunden hat. Meine Sorgen werden jedenfalls nicht kleiner… Zwar wusste ich, dass es in der Klasse keinen guten Zusammenhalt gibt, aber dass es SO ausarten kann, hätte ich auch nicht gedacht…

Die Technik verfolgt mich!

Und diesmal hat es rein gar nichts mit meinem Wales-Projekt zu tun. (Ich habe übrigens mehrere nette private Nachrichten mit Tipps zum Bearbeiten des Videos bekommen und hoffe, dass wir das Problem jetzt doch noch wenigstens mindern können. – Danke dafür!)

Nein, heute war die Auswertung der Projektwoche – Projektvorstellung. Die Schüler und Lehrer wurden in Gruppen eingeteilt und dann stellten die einzelnen Projektgruppen von der 1.-5. Stunde ihre Projekte vor. Es wurde diskutiert und am Ende das beste Projekt gewählt, das schließlich bei der großen Projektvorstellung an der Uni im neuen Schuljahr präsentiert werden darf. Tolle Sache, wenn man nicht als sprachen- und mathematikaffiner Mensch, der sich auch noch für Geschichte, Geo, Ethik etc. begeistern kann, dem Technikbereich zugeordnet worden wäre. Aber meine Schüler hatten ja das Projekt „Android vs. IOS“ und somit musste ich dieser Gruppe zugeordnet werden.
Und glaubt mir: Ein Schultag war nie soooo lang und anstrengend! Ich habe eigentlich nichts gemacht als zugehört, manchmal Fragen gestellt und mitdiskutiert, aber es war schlauchender als Unterricht zu geben. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich von fast allen Projekten gar keine Ahnung hatte und mein Gehirn als Physik- und Technik-grundsätzlich-nicht-verstehend verzweifelt versucht hat, den Ausführungen zu folgen. Ich würde sogar behaupten, dass ich am Ende ziemlich viel verstanden habe, aber aufgrund des fehlenden Fachvokabulars doch wenig eigenständig erklären könnte.

Tja, worum ging es? Vor allem um den RoboCup. 4 Schülergruppen haben sich mit der (Weiter-)Entwicklung ihrer Roboter für eben diesen Wettbewerb beschäftigt und uns ihre Erfolge präsentiert. Ich muss sagen, dass das schon echt spannend war, zumal die Schüler auch immer die Lebenswelt eingebracht haben. Gut, die fußballspielenden Roboter sind wohl nicht ganz so wichtig für die Verbesserung der Gesellschaft, aber trotzdem absolut spannend. Was die alles können, das ist Wahnsinn! Und das von 14-jährigen entwickelt! Respekt! Die anderen Roboter werden entwickelt, um sie irgendwann mal in groß bei Katastrophen einsetzen zu können. Sie sollen also mit Hilfe von Wärmesensoren Opfer erkennen und über alle möglichen Untergründe fahren – und das klappt in der kleinen Form sogar schon einigermaßen gut. Noch muss bei der Technik viel getan werden, aber meine negativen Vorurteile gegenüber jeglicher Art von Roboter sind geglättet. (Für meinen Haushalt will ich sie trotzdem nicht haben. 😉 )

Am Ende hat (mal wieder) ein StopMotion-Projekt gewonnen, aber das finden die Schüler wohl immer wieder spannend. Mit viel Mühe und Zeitaufwand entstehen schöne Filmchen, aber mir würde wohl die Geduld dafür fehlen. Dann bastele ich lieber an meinem Projektfilm weiter. 😉

Nie wieder Technik! – Part II

Endlich, endlich, endlich konnten wir uns die letzte Präsentation anschauen, weil meine 2 Schülerinnen wieder gesund waren! Ihr glaubt gar nicht, was für ein großer Brocken mir vom Herzen fällt!

Leider hat die Technik mir heute mal wieder einen Streich gespielt, weil sich die Kamera einfach unscharf gestellt hatte und man nun auf dem letzten Video eigentlich gar nichts erkennen kann… Super! Man hört zwar, was die Schüler sagen, aber sie hatten eine teilweise so tolle visuelle Unterstützung, die man nun leider nicht sehen kann. Zum Glück habe ich auch ein Video mit meinem Handy gemacht – das ist zwar scharf, aber natürlich verwackelt, da ich hier kein Stativ benutzt habe. Nun habe ich also die Wahl zwischen Pest und Colera: unscharf oder verwackelt… Lange habe ich überlegt, aber ich habe mich für das verwackelte Video entschieden, da man hier auch die Bilder sehen kann. Dann wird man zwar etwas seekrank, aber naja. 😉 Es sei denn jemand von euch kennt noch ein gutes (kostenloses) Programm, mit dem man eines der Videos wenigstens etwas retten kann – dann her mit den Tipps! Über die Suchmaschine habe ich leider nichts finden können…

Aber hey: Endlich ist das Projekt geschafft! Es war nicht immer spaßig, sehr nervenaufreibend und unglaublich zeitraubend. Aber es hat sich gelohnt! Ich bin sooooo  stolz auf meine Schüler, dass sie so viel Arbeit auf sich genommen haben und unglaublich tolle Präsentationen gestaltet haben. Eine schlechtere Note als 3 habe ich nicht vergeben, weil es wirklich klasse war. Es hat zwar nicht immer alles funktioniert – es ist sogar ziemlich viel schief gegangen, gerade zum Ende hin – und auch haben sich nicht alle Schüler so aktiv wie gewünscht am Projekt beteiligt, aber bei den Schülern kam es dennoch super an. Ich habe mir heute Feedback von den Schülern geholt und das Einzige, was sie kritisiert haben, war die von mir festgelegte Gruppenzusammensetzung und Themenzuordnung. Sie hätten wohl so viel besser gearbeitet, wenn sie mit ihren Freunden gearbeitet hätten, auch wenn es lauter gewesen wäre… Jaja… 😉 Zum Glück habe ich meine pädagogische Begründung, warum ich das so gemacht habe. Der Klasse mangelt es nämlich an Zusammenhalt und Sozialkompetenz. Ich hoffe, die konnte ich dadurch trotzdem etwas fördern.
Ansonsten hatten die Schüler echt nichts zu bemängeln! Manchmal wurde noch über Gruppenmitglieder und die Zeit gemeckert, aber andere meinten auch, es sei ausreichend Zeit da gewesen (das denke ich auch!). Von daher kann man SEHR zufrieden sein. Es hat den Schülern Spaß gemacht, sie haben viel gelernt und sie konnten sich kreativ ausleben. 🙂

Wenn sich jetzt noch die Examensarbeit/ SAB von allein fertigschreiben würde, wäre ich noch glücklicher. Freiwillige? 😉

Nie wieder Technik!

Ganz so weit bin ich noch nicht, aber ich muss schon zugeben, dass die letzten 2 Tage aufgrund der Technik schon stark an meinen Nerven gezehrt haben. Dabei hätte alles so schön sein können…

Letztlich bin ich einfach nur froh, dass ich bei den Präsentationen der Schüler nicht auch noch von außen beobachtet und beurteilt wurde – wie es meine Mentorin gern gehabt hätte.
Am Anfang lief alles ganz gut: Die Schüler waren vorbereitet und zeigten voller Stolz und Enthusiasmus, aber auch mit einer Portion Scham, ihre fertigen Projektarbeiten. Eine war besser als die Andere, doch leider konnte ich die Präsentation an sich nicht genießen. Ich war vielmehr damit beschäftigt, ordentliche Aufnahmen zu bekommen und alles für meine Examensarbeit zu dokumentieren. Eigentlich schade… Dafür kann ich es mir jetzt aber immer wieder ansehen und umso fairer bewerten. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
Leider lief es nicht die ganze Zeit gut… Ich verhaspelte mich ständig, sodass zumindest meine Aufnahmen als Moderatorin noch stark verbesserungswürdig sind. Die liebe Aufregung…
Und dann die Technik…
„Frau Zappelbein, unser Video ist total durcheinander geraten. Die Tonspuren haben sich komplett verschoben, das macht jetzt alles gar keinen Sinn mehr!“
„Frau Zappelbein, unser Format des Videos stimmt irgendwie nicht, es lässt sich gar nicht mehr abspielen!“
„Frau Zappelbein, alle meine Gruppenmitglieder sind krank. Wie soll ich denn allein präsentieren?“
Tja, und da war die Katastrophe perfekt. Schnell musste ich noch Alternativen aus dem Hut zaubern, damit die Schüler nicht gelangweilt dasitzen und laut werden. Zum Glück hatte ich die – auch zum Projektthema. Man wird mit der Zeit eben doch spontan und flexibel. 😉
Fazit der letzten 2 Tage: Ein fertiges Video bekomme ich hoffentlich noch am Dienstag, wenn die Tonspuren wieder da sind, wo sie sein sollen, und eine weitere Präsentation sehen wir nach der Genesung der 2 Schülerinnen hoffentlich auch noch. Bedeutet für mich: Ein drittes Mal das gesamte Equipment (Beamer, Laptop, Boxen, Kamera) aufbauen und ausrichten, damit alles endlich im Kasten ist. Puh, das macht keinen Spaß, aber zum Glück kann ich es mittlerweile schon mit einem kleinen Lächeln nehmen.
Heute habe ich auch schon angefangen, alles zusammenzuschneiden und ich bin sehr zufrieden. Ich denke, die Mühe hat sich am Ende für uns alle gelohnt und das Endprodukt wird einfach klasse! Und wenn es dann endlich mal irgendwann fertig ist, sehen wir uns das Video alle gemeinsam zur Entspannung an und freuen uns, dass trotz der vielen Katastrophen doch etwas so Schönes entstanden ist. So der Plan. 🙂

Aber eine gute Sache kann ich doch noch mitteilen: Wir haben „Der große Preis“ als Sicherung gespielt und das fanden die Schüler total klasse! So enthusiastisch habe ich sie selten gesehen und ihr Wissen konnten sie auch super anwenden. Am süßesten war der Kommentar eines Schülers: „Boah, das ist ja wie eine richtige Quizshow im Fernsehen!“ 😀 Ziel erreicht, würde ich sagen.

So schnell werde ich ein Projekt dieser Größenordnung sicher nicht noch einmal machen, aber ab und zu – vielleicht ein Mal im Schuljahr oder alle 2 Jahre – kann man sowas sicher mal machen. Den Schülern macht es Spaß, mir eigentlich auch (wenn alles funktioniert) und die Ergebnisse sind meistens auch super. Und das Schönste ist, wenn man sich das nach Jahren noch mal ansehen kann (am besten mit den Schülern zusammen, was bei mir leider nicht möglich sein wird) und gemeinsam über alles lachen und trotzdem stolz sein kann. 🙂

Aufgeregt!

Morgen ist der große Tag – voller Neugier schaue ich auf ihn, doch auch mit viel Ehrfurcht und etwas Angst.
Morgen präsentieren meine Schüler ihre Wales-Projekte. Ich bin wahnsinnig gespannt auf die Ergebnisse, zumal viele Schüler ein eigenes Video drehen wollten und dieses morgen zeigen. Ich habe mir auch schöne Dinge für morgen überlegt. Unter Anderem werde ich mich als Fernsehmoderatorin (ver-)kleiden – deswegen war ich noch schnell bei Fielmann und habe mir die Brillengläser aus meiner Billig-Rossmann-Hornbrille entfernen lassen. Dafür war ich nämlich zu blöd. Oder einfach nur zu zaghaft. Auch sonst sind alle Materialien fertig. Ich darf nur nicht vergessen, alles einzupacken. Und die Technik darf mich morgen nicht hängen lassen! Zum Glück ist vor der Präsentation große Mittagspause, sodass ich alles in Ruhe ausprobieren und vorbereiten kann.
Trotzdem kann so viel schiefgehen… Die Schüler haben ihr Material vergessen oder sind krank, die Zeitplanung geht nicht auf, die Kamera nimmt alles zu leise auf und man kann nichts verstehen, ich verhaspele mich ganz schrecklich vor Aufregung (zur Not könnte ich das aber auch nochmal ohne die Schüler aufnehmen), oder oder oder… Und dann muss ich mich auch noch stark konzentrieren morgen, da die Schüler nicht nur benotet werden und das fair und transparent sein soll, sondern weil ich auch die vielen Infos brauche, um das Quiz für Mittwoch zu erstellen. Andererseits habe ich alles auf Video (wenn alles klappt), sodass ich es mir noch einmal ansehen kann… Ihr seht, ich mache mir mal wieder (zu) viele Gedanken – hoffentlich wieder unnötig!

Ansonsten ist für morgen auch alles fertig geplant und gebastelt, nur Kopien müssen noch gemacht werden. Das sollte aber das kleinste Problem sein.
Am wenigsten freue ich mich morgen übrigens auf die Klassenkonferenzen, die mich bis ca. 18.45 Uhr in der Schule halten werden. Und das Erstaunlichste: Ich darf auch noch den Klassenlehrerplatz bei der einen Konferenz einnehmen, weil der eigentliche Klassenlehrer schon länger ausfällt, meine Mentorin Stellvertreterin ist, aber die Klasse ja nicht mehr bei ihr, sondern bei mir Unterricht hat. Somit hält sie mich für kompetenter und aussagekräftiger – mal sehen, was das morgen wird. Drückt die Daumen und denkt mal an mich! 🙂