Mein persönliches Resümee

„Ab heute dürfen Sie sich offiziell Lehrer nennen.“, wurde uns heute mehrere Male bei der Zeugnisausgabe mitgeteilt.
Abgesehen davon, dass ich mich schon seit der Prüfung dazu legitimiert gefühlt habe, fühlt sich das verdammt gut an. Ich habe jetzt  mein richtiges Zeugnis bekommen und kann meine offiziellen Unterlagen nun beim neuen Arbeitgeber einreichen.

Die Verabschiedungsveranstaltung war viel besser als gedacht. Die Reden waren in Ordnung, wenn auch streckenweise langweilig. Das musikalische Programm war die meiste Zeit angemessen – leider nicht immer. Gut, das kann auch meine persönliche Abneigung gegen das Lied von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ sein, aber irgendwie fand ich es auch etwas unpassend bei einer Zeugnisausgabe. Zum Glück sangen sie nicht auch noch den Text dazu, denn dann wäre jedem im Saal aufgefallen, dass das Lied nicht passt. Ansonsten fand ich die Auswahl sehr gut. Das Programm endete mit dem Lied „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“, was ich mehr als passend nach dieser anstrengenden Zeit finde.

Am besten gefiel mit allerdings die Rede von meinem Kollegen, der im Namen der Referendare sprach. Man kann gar nicht richtig beschreiben, warum die Rede so super war – das liegt wirklich am Charakter des Redners. Es waren viele lustige, aber auch sehr kritische Worte dabei, die hoffentlich den einen oder anderen Chef/ Leiter dort im Saal zum Nachdenken angeregt hat. Und vielleicht wird die Ausbildung in Sachsen-Anhalt auch noch verbessert.

Mein persönliches Resümee fällt sowieso nicht schlecht aus. Ich hatte riesige Angst vor dem Referendariat, da man wirklich viele Horrorgeschichten hört und liest. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich das Referendariat zwar als anstrengende, nervenaufreibende Zeit ansehe, aber insgesamt absolut zufrieden mit meiner Ausbildung bin. Ich hatte gute Seminarleiter, die sich viel Mühe gaben. Nicht alle Entscheidungen und Aussagen konnte ich nachvollziehen, doch im Großen und Ganzen fühlte ich mich fair behandelt. Ich hatte tolle Mentorinnen, die mich in der Anfangszeit echt stark gefordert und oft zum Weinen gebracht haben, mich dadurch aber auch zu der super Abschlussnote führten. Ich war an einer super Schule, die ich jetzt schon riesig vermisse. Alle standen (fast) immer hinter mir. Vor allem die Schulleitung hat sich viel Mühe gegeben, um mir alle Fragen, die wir Referendare immer haben, zu beantworten und auf Sonderwünsche einzugehen. Mir wurde stets alles ermöglicht, damit mein Referendariat so problemlos und angenehm wie möglich verlaufen kann. Dafür danke ich allen wirklich sehr!

Nächsten Freitag findet noch meine offizielle Verabschiedung statt. Dort werden dann auf jeden Fall die Tränen fließen, die mir heute schon in den Augen standen, als ich der schönen Musik lauschte und von meiner Mentorin einen riesigen Blumenstrauß geschenkt bekam.

Und trotz aller Traurigkeit bin ich auch froh, dass ich jetzt scheinbar auch an einer guten Schule gelandet bin. Meiner erste Woche lief sehr gut, auch wenn eine Vollzeitstelle doch sehr aufwändig und anstrengend ist. Zumindest empfinde ich das jetzt noch so.
Ich wurde jedoch von Kollegen und Schülern mit offenen Armen empfangen. Von allen Seiten wurde mir Hilfe angeboten, sodass der Start möglichst reibungslos verlaufen kann. Ich freue mich auf die nächsten Wochen und Monate dort. Doch am meisten freue ich mich erst einmal auf die Weihnachtsferien – denn die brauche ich  nun wirklich! 🙂

3 Kommentare zu “Mein persönliches Resümee

  1. Herzlichen Glückwunsch! Ich habe mein Referendariat auch gerade im Juli beendet und darf seit September nun mit vollem Deputat unterrichten. Fühlt sich sehr gut an! 🙂
    Ich habe während des Refs einige Weblog-Projekte mit/für Schüler(n) angestoßen, vielleicht willst Du sowas ja auch mal machen.
    Für Geschichte habe ich einen eigenen Weblog für meine Schüler als Lernplattform aufgebaut:
    http://www.histoproblog.org
    In Englisch baue ich mit meinen Schülern jedes Jahr einen Weblog zu einem Jugendroman auf. Dieses Jahr ist es Mark Haddons „The Curious Incident of the Dog of the Night-Time“.

    Welcome to our blog about „The Curious Incident“!


    Wäre toll Deine Meinung zu hören und vielleicht den ein oder anderen Kommentar zu lesen. Danke und viel Erfolg weiterhin! 🙂

    • Bisher gibt es den noch nicht, aber für das nächste Schuljahr ist einer geplant. Ich werde dann natürlich darüber informieren und auch erzählen, warum es bisher keinen neuen Blog gab. Nach dem Urlaub hört ihr von mir. 🙂

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