Projektwoche könnte öfter sein. Ich musste nichts vorbereiten und kaum etwas korrigieren, sondern Hinweise für das Vorankommen mit dem Projekt geben. Umsetzen müssen es dann aber die Schüler. Gut, die Arbeit kommt dann noch, wenn ich mir die langen Ausarbeitungen anschauen und ihnen noch Tipps für die Präsentation geben darf, aber daran denke ich noch gar nicht.
Worüber ich mich am meisten freue, ist eigentlich, dass ich viel Nähe zu manchen meiner Schüler bekommen habe. Ich hatte gestern und heute insgesamt 4 Stunden Aufsicht im Informatikraum und an sich ist das stinklangweilig. Man passt eigentlich nur auf, dass sich alle ordentlich benehmen und nichts kaputt machen. Und da wir eh die Rosinen bei uns haben, hat man nur wenig zu tun. 😉
Zumindest habe ich viel von meinen Schülern erfahren, auch privat. Sie haben mir Einiges anvertraut und mir auch gezeigt, dass sie mich schätzen und gern haben. Letzteres hat sich vor allem eben auf dem Nachhauseweg in der Bahn gezeigt. Zwei meiner Siebtklässler aus Englisch haben sich mit mir zusammen in einen Dreier gesetzt und wir haben über alles Mögliche erzählt: Berufswünsche, guten Unterricht, Lehrer und die Schule, aber auch Hobbies usw. Es ist wirklich interessant, auch mal solche Dinge von den Schüler zu erfahren, vor allem ihre Meinung zum Unterricht. 😉 Beide Schüler sagten mir getrennt voneinander (einer gestern, einer heute), dass sie nicht wollen, dass ich nach meinem Referendariat wieder weggehe und dass ich an der Schule bleiben soll. Dass ich bis zu den Weihnachtsferien bleibe, war nur ein kleiner Trost, aber hat sie immerhin gefreut. Balsam für die Seele. 🙂
Ich kann jetzt noch besser nachfühlen, was Ulbricht in seinem Buch „Lehrer – Traumberuf oder Horrorjob?“ mit den schönen Momenten im Lehrerleben gemeint hat. Ich freue mich auf hoffentlich viele weitere!
Das Buch kann ich übrigens nur jedem empfehlen! Ich hatte es gewonnen und gestern erhalten – mittlerweile ist es ausgelesen. Sein Schreibstil war am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, doch schon bald konnte ich es nicht mehr aus den Händen legen. Er erzählt viel Persönliches, aber er kritisiert auch stark das System, vom Referendariat bis zur Verbeamtung, aber auch den Föderalismus. Eine nette Lektüre – also wenn ihr mal Zeit habt, lest es! Es ist auch das perfekte Wetter dafür – sonnig und dadurch wenigstens schon etwas wärmer. In diesem Sinne: Schönes Wochenende! 🙂