Freistunde

Es ist kurz nach 10 Uhr, ich habe eine Freistunde und in ca. 2 Stunden sind Schulferien. Ich kann es noch gar nicht richtig glauben, was sicher auch daran liegt, dass ich noch immer meine To-do-Liste im Hinterkopf habe, die sich noch nicht merklich reduziert hat. Immerhin hat das Portfolio weiter Form angenommen und kann wieder für wenige Wochen in den Weiten meines Laptops verschwinden. Auch meine Stunden sind für dieses Schuljahr gelaufen, jetzt wird nur noch hospitiert.

Gestern war wieder ein fantastischer Tag, was immer wieder erstaunlich ist, weil ich schon 7 Uhr morgens vor meinen müden 10.-Klässlern stehe. Es dauert immer ein bisschen bis sie wach sind, doch gestern sind sie schließlich zu Hochformen aufgelaufen. „Avoiding social gaffes“ war das Thema – also Fettnäpfchen, die aufgrund fehlender Kenntnis von sozialen und kulturellen Gewohnheiten entstehen, vermeiden. Leider hatten die Schüler nicht so viele Vorkenntnisse zum British way of life wie ich mir gewünscht hätte, aber trotzdem kamen wir gut voran. Bei den Deutschen wurde dann aber tief in die Klischeekiste gegriffen – sehr amüsant! Auch die eigenen Comics, die sie dann über uns Deutsche oder Briten malen sollten, waren echt super. Schön war auch, wie ein Schüler nach dem Zeichnen der DB erstaunt feststellte, dass sie gar nicht zur deutschen Pünktlichkeit passt. ^^
Auch die Deutschstunde in der 7. lief gut, vor allem sehr ruhig und konzentriert. Da war ich sehr stolz auf die Kleinen. Und Englisch war auch schön, auch wenn sie mir wieder etwas zu unruhig waren. Heute haben wir dann noch etwas gebastelt (was natürlich trotzdem pädagogisch wertvoll für den Englischunterricht war). Das hat ihnen auch Spaß gemacht, sodass sie froh und munter in die Ferien entlassen werden konnten. Und Frau Zappelbein verlässt die Schule nachher sicher auch mit einem Lächeln. 🙂
Dafür muss sie aber die gestrigen Gespräche aus dem Lehrerzimmer verdrängen… Die Kollegen tauschten sich munter darüber aus, welche tollen Reisen sie doch in den Ferien unternähmen. *schwärm* Unsanft wurde ich dann aber aus meinen Tagträumen geholt: „Und was machst du?“ – Tja, leider nicht wegfahren, sondern meinen ersten großen Unterrichtsbesuch planen, Konzepte und Sequenzlanungen schreiben, eine Jahresplanung erstellen usw.
Aber egal, es bleibt sicher der ein oder andere Tag und Abend, an dem ich mich voll und ganz der Entspannung ergeben kann. Und gedanklich bin ich natürlich bei euch allen, die keine Ferien genießen dürfen. Ihr schafft das! 🙂

Allen anderen: Schöne Ferien! 🙂